Babys brauchen Ruhe? Babys brauchen Anregung? Babys brauchen beides!
Kleine Experimente mit kleinen Kindern
1) Kann Ihr Kind sich selber im Spiegel erkennen?
Ein Baby hat noch keine Vorstellung vom eigenen „Ich“. Es hält das Kind im Spiegel für ein anderes Baby. Machen Sie doch einmal folgendes Experiment: Kennzeichnen Sie Ihr Kind auffällig, aber ohne, dass es das bemerkt im Gesicht, z.B. mit einem Klecks weißer Creme auf der Nase. Sie können ihm auch eine Libelle auf die Wange kleben (hält mit Spucke). Lenken Sie das Kind während der Kennzeichnung so ab, dass es sich dessen nicht bewusst ist und auch nichts wegwischt. Dann setzen sie das Kind vor den Spiegel und fordern es zum Hinsehen auf. Fasst das Kind sich dann selber an die Nase oder Wange zu der Kennzeichnung hin, wissen Sie, dass es sich bereits als die Person wahrnimmt, die da im Spiegel zu sehen ist.
2) Kann Ihr Kind Gut und Böse unterscheiden?
Kleine Kinder sind darauf angewiesen, dass sich möglichst freundliche Menschen um sie kümmern. Von daher hat die Natur sie mit der Fähigkeit ausgestattet, zwischen sozial umgänglichem und sozial schädlichem Verhalten zu unterscheiden. Machen Sie dazu folgendes Experiment: Nehmen Sie die Pyramide und stellen Sie sie auf einen Berg (z.B. auf eines der großen roten Kissen). Dann lassen Sie die Kugel versuchen, den Berg herauf zu klettern. Die wird aber von der Pyramide immer wieder herunter geschubst . Benutzen Sie den Würfel, um der Kugel zu „helfen“, z.B. von hinten fest zu halten, wenn die Pyramide von oben schubst. Schließlich sind Kugel und Würfel oben. Sprechen Sie dazu. Jetzt nehmen sie die drei Formen und lassen sie das Kind eine aussuchen zum Spielen. In der Regel greifen Kinder schon mit einem halben Jahr zu dem „lieben“ Würfel oder zu der neutralen Kugel und hüten sich wohlweislich vor der „bösen“ Pyramide.
3) Ist ihr Kind schon sicher mit Begriffen?
Ihr Kind hat gerade erst gelernt, dass ein Bild oder ein Wort für einen realen Gegenstand stehen können. Wir vergessen leicht, dass das Bild von einem Apfel nur ein Symbol ist, ein wenig Farbe auf einem flachen Blatt Papier. Auch das Wort „Apfel“ ist weit davon entfernt, ein Apfel zu sein, aber durch feste Verknüpfungen in unserem Gehirn haben wir beim Ertönen dieses Wortes nicht nur ein Bild vor Augen, wir erinnern uns auch an Farbe, Geruch, Tastgefühl, Geschmack, kurz an die gesamte (subjektive) Realität diese Begriffes.
Machen Sie doch einmal folgendes Experiment: Bezeichnen Sie ein Bild im Bilderbuch mit einem falschen Namen, z.B. sagen sie zu der Ente: „Oh, ein Apfel, wie lecker, den möchte ich essen!“ Wenn Ihr Kind das überhaupt nicht witzig findet, ist es noch zu früh für solche „Lügen“. Das Kind ist in der Welt der Symbole noch zu neu und zu unsicher, um sich Spielereien damit erlauben zu können.